Schmerzgedächtnis & Heilung trotz chronischem Schmerz
Es gibt Erlebnisse und Erfahrungen im Leben, die sich unauslöschlich in unseren Körper und unsere Seele eingraben. Verletzungen, die nicht nur emotional, sondern auch körperlich nachhallen. Sie brennen sich tief in unser Nervensystem ein. Und manchmal sind es nicht nur seelische Wunden, die bleiben – sondern auch körperliche Schmerzen und chronische Erkrankungen, die einfach nicht verschwinden wollen. Genau hier setzt unser Schmerzgedächtnis an
Willkommen im Schmerzgedächtnis.
Ich kenne diesen Ort gut. Ich weiß, wovon ich spreche.
Viele Jahre habe ich selbst mit Schmerzen gelebt und tue es heute noch. Auch ich bin immer noch auf meinem Weg – auf dem Weg, meinen Körper immer besser zu verstehen und auf das zu hören, was er mir sagen will.
Ich lebe mit Diagnosen wie Lipödem, Endometriose, chronischen Rückenschmerzen, Arthrose und andauernden Entzündungsprozessen im Körper.
Ich habe jahrelang gegen mich gekämpft, habe das Vertrauen in Ärzte verloren, aber irgendwie erklärte mir nichts das gesamte Bild. Ich funktionierte.
Aber innerlich war ich oft kurz davor, aufzugeben.
Erst durch meine Ausbildung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie, die intensive Arbeit mit Trauma, Nervensystem und Körperarbeit habe ich verstanden, was chronischer Schmerz auch sein kann:
Ein Echo. Ein Wiederhall.
Eine Botschaft unseres Körpers, dass da noch etwas feststeckt.
Schmerz ist nicht nur Symptom. Schmerz ist eine Sprache.
Was ist das Schmerzgedächtnis?
Das Schmerzgedächtnis ist ein Mechanismus im zentralen Nervensystem. Wenn Schmerzen über längere Zeit bestehen oder immer wiederkehren, verändert sich unsere Schmerzwahrnehmung. Das Gehirn „merkt“ sich die Reize, die mit Schmerz verbunden waren. Die Folge:
👉 Schon kleinste Auslöser genügen, um den Schmerz erneut zu aktivieren – selbst wenn die ursprüngliche Ursache längst verschwunden ist.
Unser Nervensystem ist extrem lernfähig – auch im Schmerz.
Unser Gehirn hat gelernt: „Hier ist es gefährlich, hier tut es weh“ – und reagiert auf kleinste Reize sofort mit Schmerz.
Das Schmerzgedächtnis ist quasi wie ein nervlicher Shortcut, wie eine eingefahrene Autobahn in unserem Nervensystem: Einmal gebahnt, reagiert das System immer wieder auf denselben Reiz – auch wenn dieser längst nicht mehr „gefährlich“ ist. Unser Körper fährt immer wieder dieselbe Route, auch wenn du längst woanders hinmöchtest. Besonders bei Menschen, die emotional belastet sind, traumatische Erfahrungen gemacht haben oder ein überaktives Nervensystem mit sich tragen, kann sich das Schmerzgedächtnis schneller entwickeln – und hartnäckiger bleiben.
Und genau hier beginnt ein ganz neuer Zugang zur Heilung
Mein Weg: Vom Funktionieren ins Fühlen
Lange Zeit wollte ich meinen Schmerz einfach nur loswerden. Ich wollte, dass meine Ärzte ihn und die Erkrankungen weg machen. Doch so funktioniert der Weg leider nicht.
Ich fühlte mich ausgeliefert, müde, hilflos. Vor allem dann, wenn mir gesagt wurde:
„Da können wir nichts machen. Damit müssen Sie jetzt leben“. Oder auch: „Wir können nichts finden. Es ist alles in Ordnung.“
Aber mein Körper sagte:
„Da ist sehr wohl etwas.“
Heute weiß ich: Mein Schmerz war und ist real.
Aber er ist auch so viel mehr als nur ein Symptom. Er ist eingebrannt. Eingebrannt in mein Nervensystem.
Er ist ein Signal meines Nervensystems. Ein Ausdruck von jahrzehntelanger Anspannung, emotionalem Rückstau, innerem Druck und nicht gesehenem Schmerz.
Er war ein Ruf meines Körpers – nach mir. Nach meiner Fürsorge. Nach Verbindung.
Mit der Zeit habe ich gelernt und lerne immer noch, meinen Schmerz nicht mehr zu bekämpfen, sondern mit ihm in Kontakt zu treten. Nicht gegen den Schmerz, sondern mit ihm an der Hand.
Durch Nervensystemregulation, EMDR, Achtsamkeit, traumasensible Körperarbeit und liebevolle Selbstzuwendung durfte etwas Neues entstehen:
Beziehung statt Widerstand. Vertrauen statt Funktionieren.
Wege aus dem Schmerzgedächtnis
Sanfte Schritte in die Selbstregulation
Wenn du dich in meiner Geschichte wiedererkennst, möchte ich dir sagen:
💛 Du bist nicht falsch.
💛 Du bist nicht allein.
💛 Und: Du bist nicht „defekt“.
Es gibt Wege – liebevolle, traumasensible und wirksame Wege – das Schmerzgedächtnis zu beruhigen und neu zu schreiben.
Hier ein paar erste Impulse:
🌀 Nervensystem regulieren
Chronischer Schmerz geht oft mit einem daueraktivierten Stresssystem einher. Sanfte Bewegung, Atemtechniken, Vagusnerv-Stimulation und bewusste Pausen helfen, das Nervensystem zu beruhigen.
💛 Sicherheit im Körper spüren
Das Schmerzgedächtnis ist verknüpft mit dem Gefühl von Gefahr. Durch neue, sichere Erfahrungen – körperlich und emotional – können alte Bahnungen überschrieben werden.
🧠 Wissen schafft Veränderung
Psychoedukation ist machtvoll. Wenn du verstehst, wie Schmerz im Nervensystem entsteht, kannst du ihn bewusst verändern. Lernen ist der erste Schritt zur Heilung.
🧘 Traumasensible Körperarbeit
In meiner Begleitung arbeite ich mit sanften, körperorientierten Methoden, die dein System nicht überfordern. Es geht nicht um Leistung – sondern um Rückverbindung und innere Sicherheit.
Fazit: Heilung bedeutet, dich selbst in deinem Schmerz wiederzufinden.
Heilung ist möglich – nicht weil der Schmerz immer verschwindet, sondern weil du lernst, dich in ihm neu zu begegnen.
Ich begleite Frauen, die – so wie ich – mitten im Leben stehen, viel geleistet haben und plötzlich an einen Punkt kommen, wo der Körper nicht mehr mitmacht. Wenn Schmerz nicht nur körperlich, sondern auch seelisch weh tut. Wenn das alte Funktionieren nicht mehr funktioniert.
Dann darf etwas Neues entstehen. Eine Rückkehr zu dir. Eine neue Beziehung mit deinem Körper.
🤍 Nicht gegen den Schmerz.
🤍 Sondern mit dir selbst – in Verbindung, in Liebe, in Würde.
Wenn du spürst, dass dein Schmerz dich gefangen hält – dann schreibe mir gerne und erzähl mir deine Geschichte. Ich sehe dich und deinen Schmerz
Stöbere auch gerne in meinen anderen Blogartikeln für Inspiration.
In Verbundheit,
Daniela
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